Förderung von Offenlandvogelarten am
berzdorfer See
Viele Offenlandvogelarten wie z.B. Blaukehlchen, Steinschmätzer, Heidelerche, Grauammer, Rebhuhn und Wendehals sind stark gefährdet. Der Brachpieper ist sogar bereits verschwunden. Ursache ist die zunehmende Verbuschung von Hangterrassen. Ihr einstiger wertvoller Lebensraum nach dem Ende der Kohleförderung verschlechtert sich zunehmend durch die natürliche Sukzession.
Für den Schutz dieser Vogelarten soll der Lebensraum im Rahmen einer Entbuschungsaktion verbessert bzw. wieder hergestellt werden. Am 18. November 2023 war es schließlich soweit.
Der vom Aktionsbündnis Biodiversität lang geplante Arbeitseinsatz fand in einem Bereich der Hangterrassen auf der Westseite des Berzdorfer Sees statt. Hier wurden Büsche und Bäume entfernt um neuen Lebensraum zu schaffen.
Es wurde gesägt, geschnitten, gehackt und geringelt. Letzteres ist eine Methode um die invasiven Robinien zu schwächen. Dabei wird die Rinde ringförmig entfernt. Wenn die Robinie nach wenigen Jahren nicht mehr in der Lage ist neu austreiben, kann sie entfernt werden.
Die Bäume sowie das Buschwerk wurden in Form von Benjes-Hecken und Totholzhaufen vor Ort belassen. Sie bieten zahlreichen Tierarten wie Eidechsen, Spinnen und Käfern Schutz und Lebensraum, dienen zugleich aber auch als Nahrung größerer Tiere.
Um das neue Zuhause für Blaukehlchen, Rebhuhn und Co. langfristig offen zu halten, ist eine Beweidung durch Schafe und Rinder vorgesehen. Schon seit mehreren Jahren sorgen Tiere vom Lindenhof in Pfaffendorf für diesen praktischen Naturschutz.
Mitarbeitende des IBZ St. Marienthal, Ornithologen, Aktive des BUND Görlitz und ehrenamtliche Naturschutzhelfer haben gemeinsam als Bündnis zu dieser gelungenen Aktion beigetragen. Jeder und jede mit eigenem Wissen, mitgebrachten Arbeitsgeräten und Engagement.
Kontakt:
Jörg Müller
Projektmanager IBZ St. Marienthal
Tel.: +49 35823 77241
E-Mail: Mueller@ibz-marienthal.de