- Kampagne
- Gartenwettbewerb
- Tipps & Wissen
- Naturnah einkaufen
- Links zu Kooperationspartner/-innen und lokalen Akteuren
Kampagne
Das Aktionsbündnis Biodiversität versucht durch zahlreiche Maßnahmen mit unterschiedlichen Zugängen die Biodiversität im Landkreis Görlitz zu erhöhen. Einen wichtigen Beitrag dazu können auch Privatleute mit ihrem Garten leisten. An diese Zielgruppe richtete sich die kleine Kampagne „Dein Garten kann was!“. In einem Faltblatt wurden zahlreiche konkrete Anregungen gegeben, wie der heimische Garten Lebensraum und Oase sein kann. Dieses Faltblatt wurde im gesamten Landkreis verteilt und bei mindestens fünf Veranstaltungen und Naturmärkten etc. verteilt. Auf der Website www.biodiversitaet-lkgr.de werden die einzelnen Themen vertieft (siehe unten). Auch unterstützende Beratung bot das Team vom Aktionsbündnis an.
Wer angeregt durch die Kampagne oder durch eigenes Engagement in den letzten Jahren einen naturnahen Garten oder eine naturnahe Ecke gestaltet hat, konnte ein Foto und/oder eine Beschreibung seines Naturgarten-Projekts zusenden, um am Gartenwettbewerb teilzunehmen. Kleine Geldpreise von 50 € bis 250 € und große Anerkennung winkten für die besten naturnahen Gartengestaltungen.
Gartenwettbewerb
Dein Garten kann sich sehen lassen? Er ist eine kleine, vielfältige und bunte Oase für Mensch und Tier? Das wollen wir sehen! Zeig uns Deine Fotos, Videos, Beschreibungen etc. von deinem naturnahen Garten!
Oder du legst gerade erst los mit einem Naturgarten-Projekt? Auch super! – Zeig uns dein aktuelles Projekt zur Umgestaltung!
Bis zum 31. August 2024 suchten wir die schönsten naturnahen Gärten im Landkreis Görlitz. Gesucht wurde, wo sich Wildbiene, Eidechse, Igel und Co. bei euch wohl fühlen. Habt ihr schöne Staudenbeete, eine Kräuterspirale, eine Reptilienburg, einen tollen Gartenteich und oder andere wertvolle Elemente angelegt? Bei unserem Wettbewerb konnten Fotos oder gar ein Video und eine kleine Beschreibung eures Gartens geschickt werden.
Hättet ihr es gewusst? Die Fläche aller ca. 13 Mio Privatgärten in Deutschland entspricht etwa der Fläche aller Naturschutzgebiete (NABU). 2700 Tierarten finden hier ein Zuhause und damit kann jeder Einzelne von uns einen wichtigen Beitrag gegen ihren Rückgang leisten.
Das gab es zu gewinnen:
Für die drei besten Teilnehmenden gab es Preisgelder in Höhe von 250 € (1. Platz), 100 € (2. Platz) und 50 € (3. Platz) zu gewinnen. Unter allen Einsendungen wurden die besten Gärten von einer mehrköpfigen Jury ausgewählt. Bewertet wurden bei diesem Wettbewerb nicht nur die Bilder, sondern ganz besonders auch das Engagement und der Blick für die Natur im eigenen Garten und wie sie in den Gärten vielfältig ihren Platz finden. Gewonnen haben Familie Göbel aus Kemnitz, Familie Haase aus Zittau und Frau Löffler aus Jonsdorf. Einen Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern und Gewinnerinnen!
Die Teilnahmebedingungen sind hier hinterlegt:
Zahlreiche hübsche Fotos und Präsentationen von wunderschönen, reich strukturierten
Gärten aus dem Landkreis Görlitz, haben den Weg zur Stiftung IBZ St. Marienthal gefunden.
Das Engagement und die Liebe fürs Detail aller Einsendungen waren bewundernswert.
Wer selbst einen naturnahen Garten anlegen möchte, findet weiter unten Tipps dazu.
Kontakt:
Jörg Müller
Projektmanager IBZ St. Marienthal
Tel.: +49 35823 77241
E-Mail: biodiversitaet-lkgr@ibz-marienthal.de
Tipps & Wissen
Was ist naturnahes Gärtnern?
Wie der Name schon verrät, wird beim naturnahen Gärtnern hoher Wert auf natürliche Kreisläufe und den Einsatz einheimischer Pflanzen gelegt. Bei der Gestaltung ist es entscheidend, aus verschiedenen natürlichen Elementen, eine hohe Vielfalt an Strukturen und Habitaten zu erschaffen. Der Reichtum an verschiedenen Lebensräumen steigert nachweislich die Anzahl an vorkommenden Arten und bietet auch vielen Tieren ein geeignetes Nahrungsangebot. Dynamische Entwicklungen sind geplant und auf Pestizide wird generell verzichtet. Ein natürliches Gleichgewicht im Garten schützt zusätzlich noch vor übermäßigem Schädlingsbefall.
Nutzung eines Naturgartens
Nach getaner Arbeit ergeben sich verschiedene Arten praktischen Nutzens. Neben Obst- und Gemüseanbau ist die erholsame Wirkung auf Körper und Geist nicht zu verkennen. Ohne stetige Nutzung und Pflegemaßnahmen wäre der große Erfolg für Tiere, Menschen und Pflanzen auch nicht gegeben. Daher besteht trotz bester Planung und Gestaltung Aufwand zur Pflege der Anlage. Dieser hält sich jedoch im Vergleich zu weit verbreiteten eher künstlich angelegten Gärten sehr im Rahmen.
Erholung im Naturgarten
Um dem hektischen Alltag, dem Lärm und Abgasen der Stadt zu entfliehen, dient ein Naturgarten als idyllischer Ort der Ruhe. Der absichtslose Aufenthalt in der Natur hat einen positiven Einfluss auf unsere Glücksgefühle und zusätzlich wird Stress abgebaut. Deutsche Forschende haben in einer Studie von 2021 herausgefunden, dass 10 % mehr Vogelarten in der Umgebung die Lebenszufriedenheit von Europäern genauso steigern wie eine Lohnerhöhung (https://www.geo.de/natur/tierwelt/23734-rtkl-artenvielfalt-warum-uns-voegel-so-gluecklich-machen-wie-geld).
Elemente eines Naturgartens
Bäume
Sie dienen zahlreichen Tierarten als Lebensraum sowie als Nahrungslieferant und spenden im Sommer Schatten. Die Früchte können vielfältig verarbeitet werden und ersparen teure Gänge in den Supermarkt. Ein regionaler Obstbaum sieht in seiner Blütenpracht im Frühling, mit den Früchten im Sommer, dem bunten Laub im Herbst und einer Schneehaube im Winter viel schöner aus als ein immergrünes orientalisches Gewächs ohne jeglichen Nutzen.
Hecken
Einheimische Wildhecken dienen nahezu ganzjährig als Nahrungslieferant für Insekten und Vögel, da sie nach der Blütezeit Früchte ausbilden, die mitunter den ganzen Winter noch als Futterspeicher zur Verfügung stehen.
Beispiele: Kornelkirsche, Sal-Weide, Himbeere, Felsenbirne, Hunds-Rose, Schlehe
Steinhaufen
Vor allem wechselwarme Tiere wie Reptilien oder Insekten fühlen sich in Steinhaufen sehr wohl. Hier finden sie Wärme oder aber auch Schutz vor zu großer Hitze im Sommer. In Kombination mit einem Sandarium direkt vor den Steinen wäre der Lebensraum für Zauneidechsen beispielsweise perfekt.
Sand
340 von 460 Wildbienenarten nisten im Boden. Vor allem fehlende Brutmöglichkeiten machen ihnen neben den Pestizideinsätzen zu schaffen. Sehr wichtig ist die Beschaffenheit des Sandes, denn er muss ungewaschen und unterschiedlicher Körnung sein, damit die Niströhren nicht einbrechen. Spielplatzsand aus dem Baumarkt ist daher ungeeignet. Gartentipp: Ein Sandarium für Wildbienen anlegen (bund-bawue.de).
Totholz
Vor allem Käfer benötigen Totholz für ihre Entwicklung. Die Larven sind nicht in der Lage Zellulose von lebendigen Bäumen zu verdauen und auf die Zersetzung durch Pilze angewiesen. Totholzhecken bieten zahlreichen Tieren wie Vögeln, kleinen Säugetieren, Spinnen etc. Lebensraum und Nahrung zugleich.
Wasser
Das Element Wasser ist ein wesentlicher Bestandteil in einem naturnahen Garten, da es die Basis allen Lebens ist. Ein ökologischer Gartenteich ist Lebensraum zahlreicher Tier- sowie Pflanzenarten und sorgt zugleich auch für bessere Lebensbedingungen aller anderen tierischen Gartenbewohner. Vor allem in heißen Sommern wirkt sich die kühlende Frische eines Feuchtbiotops auch positiv auf den Menschen aus. Ökologischer Gartenteich – Lilli Green
Wildblumenwiese
Wegen des durchgehenden Blühangebotes vom Frühjahr bis zum Herbst ist hier immer etwas los. Hummeln, Bienen, Heuschrecken, Schmetterlinge und zahlreiche andere Tiere finden hier Nahrung und ein Zuhause. Und das ist nicht nur schön und sinnvoll, sondern auch leichter in der Pflege als der wöchentliche Kurzrasenschnitt. Gemäht wird lediglich 1- 3 x im Jahr mit insektenschonender Technik z.B. einer Sense. Wichtig ist es ca. 1/3 der Wiese stehen zu lassen, damit die Tiere umziehen können und den dortigen Larvenstadien die vollständige Entwicklung gewährleistet werden kann. Tipps zum Anlegen einer Wildblumenwiese finden Sie unter: NABU-Gartentipp: Eine Wildblumenwiese anlegen
Tiere im Naturgarten
Eidechsen
Eidechsen sorgen für eine ökologische Schädlingsbekämpfung in ihrem Garten. Als ausgezeichnete Jäger vertilgen sie Schnecken, Kohlweißlinge und Gemüsefliegen.
Tipps zum Anlegen einer Reptilienburg finden Sie unter:
(https://www.naturgarten-anlegen.de/tiere/reptilien-und-amphibien/reptilienburg/)
Fledermäuse
Wenn sie lästige Mücken loswerden wollen, dann sorgen sie für Fledermaus-Wohnquartiere im Garten bzw. auf dem Grundstück. Jede Nacht nehmen sie wegen ihres hohen Energiebedarfs ca. 1/3 ihres Körpergewichts an Nahrung zu sich und fressen daher jeden Tag tausende Mücken.
Igel
Igel fressen Spinnen, Schnecken, Käfer und anderes Getier und sind damit ebenfalls gute Schädlingsbekämpfer. Sorgen sie für eine wilde Ecke mit Reisig, Laub, Totholz, Steinen und Büschen, damit sich unsere einheimischen Stacheltiere wohl fühlen.
Vögel
Jeder Garten sollte ein Paradies für Vögel sein. Dies ist auch ganz einfach zu schaffen, indem einheimische Wildsträucher, Blumen und Obstgehölze gepflanzt werden. Die Belohnung folgt auch sogleich mit lieblichen Gesängen und der Vertilgung von zahlreichen Schädlingen wie Läusen, Schnecken und Mücken.
Naturnah einkaufen
Gärtnerei Fritsche (Zittau)
Nachhaltiger, naturverbundener Anbau.
Biogärtnerei Schostek (Zittau) Biologisch erzeugtes Gemüse – gesund und ökologisch.
Ender Hof (Vierkirchen)
Vielseitige Landwirtschaft.
Ökohof Windfege (Friedersdorf/Görlitz)
Lindenhof (Pfaffendorf)
Biologisch-dynamische Landbaukultur.
Heckenhof (Sohland a.R.)
Solidarische Landwirtschaft und initiatorische Naturpädagogik
Ökohof Wobst (Mittelherwigsdorf)
RainKost Obermühle (Görlitz)
Solidarische Landwirtschaft.
Stadtgut Görlitz
Biologische Landwirtschaft.
Gut Krauscha (Klein Krauscha)
Ökologischer Landbau.
Links zu Kooperationspartner/-innen und lokalen Akteur/-innen
Naturgarten e.V.
BUND Ortsgruppe in Görlitz
NABU-Naturschutzstation Ebersbach
Rieger-Hofmann GmbH
Baumschule Rißmann Görlitz
Die Baumschule in der Oberlausitz – Schwartz
Naturschutzstation östliche Oberlausitz e.V.
Naturschutzstation Muskauer Heide